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Die Welt des Wolfs


Der Geistmensch

oder Die zwei Tiere


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Es war einmal ein Mensch gefangen von zwei Tieren,
die ließen ihn ihre Macht und Gewalt spüren,
mit Hochmut reizte seine Seele das eine Tier,
in seiner Leibesfülle regte sich des anderen Gier.

Zwischen einer zischenden Schlange und einem fauchenden Drachen
wollte eigentlich sein Menschengeist erwachen,
doch wegen dem Schlangengift und Drachenzahn
kam dieser Versuch nicht voran.

Das Gift stieg dem Menschen hinauf in sein Haupt,
und machte, dass er von sich glaubt,
er sei schon die beste Version
seiner menschlichen Evolution.

Mit Sinneslust reizte ihn gekonnt
das zweite Tier in seinem Schlund,
so dass er alles tat, um ihn zu füllen
und die Glut in seinem Leib zu stillen.

Der Geist war bereit, doch zwischen den beiden,
fand er keinen Platz, um sich zu zeigen,
er musste warten, bis der Mensch sich löste
von der Dominanz der beiden Gäste.

2

Da öffnete sich in einem Traum
in der Mitte der beiden ein Zwischenraum,
darin erschien ein Menschenbild,
das war von leuchtendem Geist erfüllt.

Es hatte kein eigenes Gesicht,
denn es war ganz aus Licht,
da diese Gestalt schwieg und nichts sagte,
wunderte sich der Mensch und fragte:

"Wer bist du, wo kommst du her?
Wie schön du leuchtest, du gefällst mir sehr!"
"Ich bin in dir, doch tief versteckt
und warte bis du mich erweckst."

"Ich kann nicht glauben, dass du in mir steckst,
ich bin doch fertig und schon perfekt."
"Du bist geprägt von den beiden Tieren
die deine Meinung von dir verwirren.

Sie schaffen es, dich nur durch deinen Leib zu definieren
und deinen Geist darin zu ignorieren
indem sie dich mit Todesangst beschweren
und deine Seele mit Sinneslust betören.

In mir siehst du dein ideales Bild
vom Geist, der dich erschuf und erfüllt,
ich bin deine Wahrheit, die dich nicht betrügt,
und das Leben, das deinen Tod besiegt.“

3

Der Mensch kehrte zurück in seine Realität,
aber die Vision blieb in ihm eingeprägt,
immer wieder zog er sich von da an zurück
und warf auf sie seinen inneren Blick.

Jedes Mal, nach einer solchen Meditation,
spürte er etwas mehr von seinem Geiste schon,
dann kamen zwar die Tiere wieder angetrabt,
doch Mal für Mal nahm ihre Macht ab.

Teils blieb ein Wort in ihm zurück,
teils haftete ein Bild an seinem Blick,
dadurch fühlte er sich immer noch geborgen,
wenn er sich wiederfand in seinen Sorgen.

Schritt für Schritt wandelte sich sein Gemüt,
zwar lebten die Tiere weiter in ihm mit,
doch war jetzt dieser Geist in ihm erwacht
und er wusste, sie hatten keine bleibende Macht.

Dies ist wie ein Märchen oder ein Traum,
man glaubt an ihre Wahrheit kaum,
stattdessen herrschen Drache und Schlange
mit ihren Lügen und Illusionen wohl noch lange.


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