Die Welt des Wolfs

Der Stern im Wald



Es war einmal ein wundervoller Wald, in dem jeder Baum nicht nur eine Pflanze, sondern ein Lebewesen war. Die Bäume selbst konnten sich zwar nicht bewegen, aber sie boten ihr Geäst als Zuhause für die Vögel an, die darin nisteten. Zwischen ihren Wurzeln wuchsen Pilze und Früchte aller Art und viele Tiere fanden unter ihren Blütterkleidern nicht nur Zuflucht, sondern auch Gelegenheit, Spaß zu haben und miteinander zu spielen. Die Menschen, die diesen Wald besuchten, verwunderten sich nicht nur, sondern betrachteten ihn als einen heiligen Ort und respektierten die Pflanzen und alle Wesen, die darin lebten, als göttliche Wesen.

In diesem Wald hatte auch ein Fürst sein Zuhause, den alle den Schwarzen nannten, denn er war ein neidischer Zauberer und hasste alles Licht und alle Farben. Er mochte die Freude am Wald nicht, tatsächlich störte er sich täglich an dem lustigen und freundlichen Treiben darin. Vor allem war er eifersüchtig auf den Respekt, den die Menschen den Pflanzen des Waldes entgegenbrachten und nicht ihm gegenüber.

Er sprach deshalb in seinem Ärger einen Zauber aus, der alle Farben und alles lebensvolle Geschehen verschwinden ließ, so dass der Wald grau und schattig wurde. Über Jahrhunderte blieb er so, kalt und leblos, eine Eiche war eine Eiche, eine Esche eine Esche, es gab keine Spur mehr von dem wunderbaren Leben der Vergangenheit. Und die Menschen vermieden es, sich in der Dunkelheit des Waldes aufzuhalten, nur wenige Verbrecher, die Zuflucht suchten, versteckten sich in seinem grauen Schatten. Der Wald schloss sich immer mehr ab und wurde zu einem undurchdringlichen Feind der Menschen, bei denen er dann als toter und böser Ort galt.

Da kam eines Tages aus der Ferne eine Fee mit einer Gruppe von Elfen in diese Gegend. Sie stammten aus einer Welt des Lichts und als sie den schwarzen und toten Wald sahen, hatten sie Mitleid und wollten seine Lebenskräfte wieder wecken. Mit der Kraft ihrer mitfühlenden Liebe riefen sie einen Stern vom Himmel herbei, der sich zwischen den Bäumen auf einer Lichtung niederließ. Dort verwandelte er sich in ein spiralförmiges Rad, das sich im Wind drehte. Die Fee und die Elfen tanzten darum herum und weckten die Seele des Waldes. Alles darin bekam wieder sein farbiges Gesicht und damit kehrten nicht nur das Glück der Pflanzen zurück, sondern auch der Respekt der Menschen gegenüber dem Wert des Lebens im Wald.

Dieses Märchen bildete 2008 die Grundlage für einen Besuch mit Kindern im Wald von Borghetto d'Arroscia, bei dem diese Sternspirale entstand:







Zurück zum Portal der Märchen

Zurück zum Portal der Geschichten usw.