Die Welt des Wolfs

Das Treppenspiel



Eine Seele bewegt sich in der Sinne Welt
wie in einem Rausch, der ihr sehr gefällt,
doch will sie sich einmal erleben in ihrer Heimat,
zeigt sich die Schwere des Leibs, der sie zu tragen hat.

Der zieht sie wie Blei hinab in sein Reich
und aufwärts folgt er ihr nicht gleich,
nach oben, auf dem steilen Weg,
benimmt er sich starr und träg.

Statt still zu halten und ruhig zu sein,
mischt er sich ein mit Jammern und Schreien,
benimmt sich wie ein ungezogenes Kind
und nimmt der Seele ihren guten Wind.

Wie ein Klavier muss sie den Erdenkloß schleppen
auf den vielen hohen Treppen,
und leicht geschieht es ihr deswegen,
dass sie erliegt auf den Höhenwegen.

Sie muss sich üben, um die Kräfte zu erlangen
und fähig zu werden hinauf zu gelangen,
bevor sie es schafft sich zu befreien
und ihrer eigenen Welt zu weihen.

Der Sog der Erde ist gar so stark,
und die Sinne locken immer arg,
leichter ist es ihnen zu erliegen,
statt ihre Listen zu besiegen.

Wenige haben deswegen den Weg gefunden,
viele bleiben lieber unten,
doch wenn die Reize noch so locken,
ihre Erscheinung ist verlogen,

schnell vergeht die Lust,
lang hält an der Frust,
wenn sich die Seelen verlieren
in den sinnlichen Wirren.

Es ist ein Rat für jede Seele,
dass sie statt dem Schein ihre Wahrheit wähle,
nicht aufgibt und beizeiten
den Weg sich bereitet für kommende Zeiten.


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