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Die Welt des Wolfs


Moral

Wenn die Moral sich verliert,
werden alle ihre Werte reduziert,
selbst der Weg, der zurück zu ihr führt,
wird dann diffamiert und auch beschmiert.






1

Einem Menschen war die Moral
sein ganzes Leben lang egal,
er hatte nur seinen Vorteil im Sinn
und hörte nicht auf ihre Stimme hin.

Er dachte, wenn es niemand merkt,
kann ich machen, was mir gut tut und mich stärkt,
ob es um Geld ging oder Lust,
die Ehrlichkeit war ihm ganz Wurscht.

Auch wenn ihn andere um Beistand baten,
die einen Betrug im Sinne hatten,
war er ohne Gewissensbisse bereit
zu einer Unterschrift oder einem Eid.

Auf Einwände aus ethischem Bereich
argumentierte er immer gleich:
Es machen doch alle so,
sei es hier oder anderswo.

2

Doch da irrte er sich leider,
weil er dachte nicht genügend weiter,
Heimlichkeit hält ja nur an,
solange sich ein Täter verstecken kann.

Wer gewohnt ist dunkles Schleichen,
muss zurück ins Finstere weichen,
wo es nur die Gesellschaft gibt
der bösen Geister, die er rief.

In einem Gebiet ohne Winkel und Gräben,
kann sich das nicht mehr ergeben,
wo nur existiert ein ewiges Licht,
herrscht auch eine klare und wahre Sicht.

Wer sich durchs Leben schlängelt ohne Gewissen,
will von einer Welt des Lichts nichts wissen,
doch diese wiederum kann nicht gestatten,
dass in sie herein drängen die Schatten.

3

Es gibt auf der Erde zu viele Fallen und Schlingen,
ein moralisch reiner Weg wird wenigen gelingen,
aber wer beizeiten bereit ist zu bereuen,
dem kann das Licht seine Schatten verzeihen.

Mancher muss erst in die falsche Richtung rennen,
um die richtige zu erkennen,
doch wer bequem auf alten Fehlern beharrt,
für den wird eine Umkehr hart.

Es irrt der Mensch im Erdenraum,
doch manchmal offenbart die Wahrheit sich im Traum,
dann gilt es den alten Weg zu verlassen
und sich zu bekehren zu neuen Straßen.

Zugegeben, das Raunen ist nur leise,
das warnt vor dem falschen Gleise,
doch um so lauter ist der Knall,
wenn die Fahrt endet im Skandal.

4

Mit der Szene auf dem Kreuzberg
begann einmal ein karmisches Werk,
als der, welcher unschuldig erfährt sein Leid,
den einen erlöst, der seine Taten bereut.

Die Moral der Sonne und der Sterne
scheint weit weg zu sein in der Ferne,
doch die Menschen, die ihre Kinder sind,
haben sie tief eingeprägt in sich drin.

Es wird weder bestraft, noch belohnt,
alles geht um dieses Bild, das in den Menschen wohnt,
ob Erdenwelt oder Himmelreich,
überall ist die Aufgabe der Menschen gleich:

Sich aus dem Irrtum zu lösen, jeder sei frei
und dass niemand gegenüber anderen verantwortlich sei,
um das zu erreichen ist die Moral
ein oben und unten wichtiger Fall.



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