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Die Welt des Wolfs


Der Menschenfeind

Ein Märchen



Ein Menschenfeind war voller Groll
und fühlte sich dabei auch noch ganz wohl,
denn er meinte, dass so, wie er es wollte,
jeder sich verhalten sollte.

Dies war jedoch ein eitler Wahn,
drum staute sich sein Missmut an,
bis er sich gänzlich isolierte
und nur noch seinen Gram akkumulierte.

Da war es mit seinem Wohlbefinden vorbei,
er war einfach nur noch menschenscheu,
in dieser Falle saß er zuletzt,
wie ein lebender Kadaver fest.

Als er da so hockte, immer trüber,
kam ein Toter einmal vorüber,
der dachte: "Sieh mal an,
da sitzt wie tot ein lebendiger Mann."

Der Menschenfeind hörte mit Missfallen,
diese Worte in sich hallen,
aber sie waren für ihn eine Lehre,
denn er erkannte darin seine ganze Misere.

Er beschloss als Konsequenz
zu ändern seine griesgrämige Tendenz
und sah, kaum dass man es glauben kann,
jetzt die anderen als Seinesgleichen an.

Schritt für Schritt, es war nicht leicht,
hat er es schließlich doch erreicht,
in jedem Menschen ein Beispiel dafür zu finden,
allein sein zu können und sich zugleich mit anderen zu verbinden.

Es klingt wie ein Märchen, dass ein Misanthrop
so einfach kommt zum Menschenlob,
doch, ist es auch ein besonderer Fall,
voll Wunder ist der Weg zum menschlichen Ideal.



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