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Die Welt des Wolfs


Fühlen



Um sich in der Welt von heute zu orientieren,
muss der Mensch seinen Verstand trainieren,
sonst hat er kein Geschick und Glück
im Umgang mit Tastendruck und Klick.

Je mehr jedoch der Intellekt dominiert,
desto weniger wird das Fühlen kultiviert,
leicht wird es dann beim Hassen oder Lieben
nur hin und her gerissen von Trieben.

Kommen die Kinder auf die Welt,
ein einziges Fühlen für sie nur zählt,
dann gewinnt allmählich der Verstand
in ihrer Entwicklung die Oberhand.

Darunter rumoren weiter Leidenschaften im Lebenslauf,
wild und ungezügelt steigen sie unvermittelt auf
und der Mensch erlebt sich im Konflikt,
wenn er in seine Seele blickt.

Wohl dem, der irgendwann
eine Umkehr erreichen kann,
der Verstand und Triebe zum Schweigen bringt
und dem, wie einem Kind, das reine Fühlen gelingt.

Denn dieses kommt aus seiner Tiefe herein,
ohne von Intellekt oder Instinkt befleckt zu sein,
er erlebt wieder die Freude unmittelbar
und nimmt ungefiltert alles Leiden wahr.

Jauchzend oder betrübt,
gemieden oder geliebt,
im offenen Wechsel der Gefühle
erlebt sich des Menschen Seele in ihrer Fülle.

Zwischen Sym- und Antipathie,
wird frei in ihr die Empathie,
nicht mehr getrieben von Präferenzen
kann in ihr die Liebe bedingungslos glänzen.



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