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Die Welt des Wolfs


Ungleiche Entwicklung in der Biografie





1

Der Mensch hat zwar zwei Seiten,
doch sind nicht gleich die beiden,
dass sie sich nicht symmetrisch gestalten,
sieht man dann vor allem bei den Alten.

Zwei verschiedene Hälften hat ihr Gesicht,
in ihnen zeigen sich der Seele Schatten und Licht,
ein Teil scheint nach außen sich zu verlieren,
der andere will sich zu sehr nach innen konzentrieren.

2

Ein weiterer Gegensatz breitet sich aus von oben nach unten,
teils ist der Mensch nach unten fest gebunden,
teils strebt er über sich hinaus in ferne Räume
und verliert sich leicht in eitle Träume.

Es rundet sich die Gestalt und sie wird fett
oder sie streckt sich, tendiert zum Skelett,
in haltloser Geisterwelt verirren sich manche Seelen
oder der Stoff zieht sie hinab in tiefe Höhlen.

3

So spiegelt bereits die menschliche Gestaltung
seines Wesens ungleiche Entfaltung,
zwischen oben und unten, außen und innen
muss er seinen Standpunkt gewinnen.

Das Kreuz auf sich zu nehmen, das nach vier Seiten tendiert,
ist die Aufgabe, zu der die Biografie führt,
jeder Einseitigkeit den Ausgleich entgegen zu setzen
und das Gleichgewicht zu finden in den Gegensätzen.

4

Dieses Gleichgewicht zu halten
ist vor allem eine Aufgabe der Alten,
denn sie stehen einen Schritt vor dem Tor,
aus dem die Sternenwelt schon schaut hervor.

Wer dort eintreten will in Frieden,
muss sich schon üben hienieden,
um in der Planeten gegensätzlicher Weise
die Balance zu halten auf seiner weiteren Reise.





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