Die Welt des Wolfs

Das Drachenspiel



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1. Die Welt ist voller Drachen,
das ist leider nicht zum Lachen,
verschwindet einer von den Szenen
erscheinen zwei dafür für jenen.

Drachen sind von dem verschiedensten Geist,
manche sind grob, andere eher dreist,
in einem sind sich alle gleich,
sie gehören zu einem unterirdischen Reich.

Es gibt Drachen, die sind aufgeblasen mit Rauch,
man erkennt sie an einem dicken Bauch,
die tun nur so als ob
und wenn man sie sticht, dann macht es plop.

Andere wüten in vielen Fällen
mit ihrem Feuer in ängstlichen Seelen,
die, ohne sie recht zu kennen,
erschreckt vor ihnen davon rennen.

Manche von ihnen plustern sich auf
und speien giftige Worte aus,
statt ihnen Gehör zu schenken,
ist es besser nachzudenken.

Eine weitere Art sucht einfach Streit,
mit ihnen verliert man nur seine Zeit,
denn es gefällt ihnen, Gewalt zu provozieren
und sich zu gebärden als wären sie Tiere.

Anders ist es mit denen von jener Art,
die den Weg blockieren auf der Fahrt,
sie hindern den guten Willen zur Entwicklung
und stiften endlose Verwicklung.

Häufig bewachen sie jedoch einen Schatz
an einem verborgenen Platz,
sie wollen durch ihr Getue davon ablenken,
aber es tut Not, an die versteckten Werte zu denken.
Mit diesen Ungetümen ist nicht zu spaßen,
man darf sie nicht einfach wüten lassen,
es bringt auch nichts, sie einfach umzubringen,
sondern es muss einem gelingen,

heraus zu finden und zu entdecken,
was sie hinter sich verstecken,
denn sie verstellen durch sich die Sicht
auf der von ihnen verheimlichte Wahrheit Licht.

Dehalb soll man ihnen niemals trauen,
man muss hinter ihre Maske schauen,
mit der sie ihren Rauch verbreiten,
um leichtgläubige Leute zu verleiten.

2.

Auf seiner Reise durch die Welt
geschieht es häufig einem Held,
dass ein Drache ihm den Weg verstellt
und seinen Gang gewaltsam aufhält.

Statt sich davon Angst machen zu lassen,
bleibt er in diesem Falle ganz gelassen,
er schaut sich dieses Monster an
und fragt sich, was er machen kann.

„Mit einem gezielten Schuss
machst du mit ihm Schluss“ -
das ist ein alter Rat,
der seine Schattenseiten hat.

Bringt er das Monster einfach um,
stehen danach zwei davon herum,
das geht so lange, wie es braucht,
dass ihr speiendes Feuer verraucht.

Ernst zu nehmen sind nicht die Drachen,
sondern ihre verborgenen Sachen,
wenn ihre sprühenden Funken verglühen,
wird sich auch der Rauch verziehen.

Willst du mit den Drachen streiten,
wirst du eine Niederlage erleiden,
willst du sie besiegen,
darfst du sie nicht bekriegen,

sondern musst achten auf ihr heimliches Wesen,
das sie verstecken hinter ihrem Bösen,
werde dir an ihnen klar,
was ist falsch und was ist wahr.

Willst du sie überwinden,
musst du das Gute in ihnen finden,
versuche ihren Schatz zu erfassen
und dir nützlich werden zu lassen.

Was immer die Drachen
auch tun und machen,
sie sind nicht von Dauer und nicht echt,
trotz ihrem schaurigen Geschlecht.

Sie sind eine Mischung und vermischen,
stehen nicht für sich, sondern stellen sich dazwischen,
sie nähren sich von dem Kontrast,
den du in dir geschaffen hast.

3.

Es wird erzählt in Märchen der Alten,
  wie Drachen eine Prinzessin gefangen halten
und sie meinten damit der Seele Freiheit,
die im Käfig des Leibs schmachtet und leidet.

Den Wächter zu überwinden,
diese in ihrem Versteck zu finden
und sie sich zu erringen,
sollte dem Helden auf seinem Weg gelingen.

Es gilt darum nicht, den Drachen zu töten,
sondern der Seele die Flügel zu retten,
nicht des Körpers Zwängen zu unterliegen,
sondern sich in ihm frei zu regen wie zu fliegen.

In dieser Sicht versteht sich auch
nach diesem alten Brauch
die Vielfalt der Drachen,
die über der Seele freie Bewegung wachen.

Achte darauf, wo in dir die Prinzessin sich verbirgt,
lass den Drachen schlafen, dann erwacht sie und wirkt,
werde dein eigener Held und vermähle
dich mit der Freiheit deiner Seele.


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