Die Welt des Wolfs


Weihnachtsleid 2022



Ganz anders, als es im ersten Buch von seiner Geburt war,
stellt sich die Ankunft des Kindes in der zweiten Geschichte dar,
wo es sich in einer bürgerlichen Familie, gutsituiert,
an deren Wohnort in Betlehem präsentiert.

Reiche Besucher wollen das Kind finden
und es als kommenden König verkünden,
dadurch wird der aktuelle Herrscher in Panik versetzt,
so dass er alle neugeborenen Kinder töten lässt.

Weil sie ihrem Sohn das Leben retten will,
flieht die Familie nach Ägypten ins Asyl,
während der Kindermord in ihrer Heimatstadt
tobt und unsägliches Leid verursacht.

Nach Jahren erst trauen sie sich zurückzukehren,
doch, traumatisiert vom blutigen Geschehen,
ziehen sie sicherheitshalber nach Nazareth,
wo zur gleichen Zeit die Familie des ersten Berichts lebt.

Als hätten zwei verschiedene Kinder erblickt die Welt,
wird aus zwei Perspektiven die Geburt erzählt,
wobei einmal Armut und Freude über das Kind,
zum andern Reichtum und Leid die Umstände sind.

Zwei Wege gibt es, beide nicht leicht zu gehen,
um den Weg zu dem Kind zu verstehen,
zurückzulassen allen Besitz und sich in Demut vor ihm zu beugen
oder es zu empfangen, während sich Leiden zeigen.

Beide sind nicht populär
und waren schon immer schwer,
es mangelt sowohl an Weisheit und Erkenntnis,
als auch an Verzicht und liebendem Verständnis.

Doch was den Menschen nicht gelingt,
ist möglich geworden für das Kind,
es kann heute, erstarkt, wieder erstehen
und jedem von sich aus entgegen gehen.

Wo eine Tür ihm offen steht und man ihm Einlass gewährt,
bringt es seinen Segen, der Leiden vertreibt sowie Freude mehrt
und begleitet die Menschen hinfort
mit seinem Geist und wirkenden Wort.



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