Weihnachtsbaum - 2022

Ein Mensch hatte einen Traum:
Er stand  vor einem Weihnachtsbaum,
die Zweige waren mit spiegelnden Kugeln verziert
und mit blinkenden Lichtern dekoriert.

Ganz oben war noch ein Stern hingesteckt,
den hatte er zuletzt entdeckt,
gerade da begann sich der Baum zu drehen
und er konnte darin eine Spirale sehen.

Diese strebte zu dem Wipfel,
von unten nach oben hinauf zum Gipfel,
unendlich kreisend,
auf den Stern hin weisend.

Während er mit seinem Blick folgte dem Lauf
der Drehung zur Spitze hinauf,
begann plötzlich von oben her entgegen
eine zweite Spirale sich zu bewegen.

Die beiden Bewegungen trafen sich in ihrer Mitte,
als wollten sie sagen: Hier ist das Ziel unserer Schritte,
schau nicht nur auf das, was die Welt unten erfüllt,
erkenne auch, was sich von ihr oben verhüllt.

Da verloren die blinkenden Lichter ihre Illusion,
die glänzenden Spiegel wurden matt davon,
ein neues Licht begann seine Strahlen auszusenden,
in dem sich oben und unten  versöhnten.

Der Mensch hörte, wie von fernen Zungen:
"Das Erlösungswerk ist gelungen,
was getrennt war, wird vereint,
wahr wird, was jetzt noch falsch erscheint."

Da fiel eine Binde vor seinem Blick,
er empfand ein neues Glück,
mitten im äußeren Trubel
erwachte ein innerer Jubel:

"Ich habe die Welt nur halb gekannt,
jetzt erst wird sie mir ganz bekannt,
was mir vorher allein wichtig schien,
bekommt jetzt erst seinen wahren Sinn." 

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