Die Welt des Wolfs

Das Sternenkind

Ein Märchen zwischen Erde und Himmel





Es kam einmal ein Kind zur Erdenwelt,
das behielt die Erinnerung an das Himmelszelt
und vergaß nicht, wie schön es dort war,
sondern hatte Heimweh danach immerdar.

Wenn ihm gesagt wurde, was hier unten galt,
erwiderte es nur: "Ich werde hier nicht alt,
ich mache nur einen Ausflug hierher,
dann gehe ich wieder zurück zum Sternenmeer."

Keiner verstand, was es damit meinte
und man dachte, es wäre depressiv, weil es so oft weinte,
doch wer ihm sagte, wie lustig andere Kinder wären,
bekam immer die gleichen Worte zu hören:

"Ich kann mich erst freuen, wenn ich wieder daheim bin,
hier ist alles für mich fremd und ohne Sinn."
"Du bist doch hier zu Hause, alle haben dich lieb!"
Als Antwort wurde seine Miene noch mehr trüb.

Was man ihm auch versprach, es ging immer so weiter,
nur wenn es nachts die Sterne sah, wurde es heiter
und es verging nur kurze Zeit,
da ging es zurück in sein Himmelsreich.

Keiner konnte es verstehen:
"Warum wollte das Kind so früh gehen?"
Denn niemand erinnerte sich selbst daran,
wie es da ist, in der Heimat von jedermann.




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