Die Welt des Wolfs

Der Kommende

Eine Vision


sohn

1

Wie durch ein Meer aus dichtem Rauch,
der aufstieg aus der Erde Bauch,
als ob darin ein schwarzes Feuer brennt,
waren die Seelen vom Licht getrennt.

Sie fanden im Finstern nicht mehr die Richtung,
die hinauf führt zu der Lichtung,
aus der sie einst als Kind
herab gekommen sind.

Der Gang zurück im dunklen Dunst
war eine fremd gewordene Kunst,
denn wer versuchte, sich zu recken,
blieb im Schatten der Erde stecken.

Verfolgt von dem schwarzen Heer
versanken die Seelen in diesem Meer
und keiner hob einen Zauberstab hoch,
damit in den Schwaden sich teilte ein Loch.

Von oben sah man das düstere Rauchen,
wer herab wollte, musste in die Schwärze tauchen;
stürzte eine Seele sich in das Dunkel hinein,
schien es ein Abschied für immer zu sein.

2

Es wäre wohl auch so gekommen,
hätte nicht ein Rettungswerk begonnen,
um die Trennung aufzuheben
und den Tod zu besiegen durch das Leben.

Ein Wesen, geboren aus der lichten Welt,
hat sich in die Mitte des Dunkels gestellt
und darin seine Arme der Liebe erhoben,
so dass ein Weg entstand zwischen unten und oben.

Aus freiem Willen, von Mitleid erfüllt,
hat dieses Wesen die Not gefühlt,
und war bereit eine Brücke zu bilden,
um  Erde und Himmel zu verbinden.

Die schwarzen Scharen hatten das vernommen
und bekriegten hasserfüllt sein Kommen,
doch konnten sie nur wenig erreichen,
dann mussten sie zur Seite weichen.

Jetzt ist das Werk vollbracht,
besiegt ist die Macht der Nacht;
in welcher Seele die Liebe spricht,
die findet wieder zurück zum Licht.



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