Die Welt des Wolfs

Das innere Auge


augen-offen

Das Auge ist ein wundervolles Organ,
was sichtbar ist, das schaut man damit an,
doch du musst es erst verschließen,
willst du etwas Unsichtbares genießen.

Wer es immer offen hält,
meint gern, es gäbe keine unsichtbare Welt,
denn tag-aus, nacht-ein
wird es dann gefüttert mit sichtbarem Schein.

Weil dieser für die Sinne dominiert,
wird die Wahrnehmung darauf konzentriert
und alles, was sich dem Auge nicht zeigt,
wird als nicht-existent verneint.

Dabei brauchst du  nur an die Träume zu denken,
die dir im Schlaf die schönsten Bilder schenken,
mit geschlossenen Lidern nimmst du wahr,
was für den offenen Blick bleibt unsichtbar.

Das träumende Auge sieht auch im Wachen,
doch muss man dazu das Licht ausmachen
und stattdessen ins Dunkle hinein sehen,
bis daraus die leuchtenden Bilder hervor gehen.

Sie sind immer neu,
nicht zweimal erscheinen sie gleich,
dabei sind sie nicht weniger wahr
als das, was dem offenen Auge sich stellt dar.

Wie ein Kind langsam lernen muss, was es sieht,
so kannst du allmählich verstehen die innere Sicht,
mit Ausdauer und wachsendem Geschick
klären sich die Bilder für den neuen Blick.

Den Verstand abschalten,
das inwendige Auge offen halten,
den richtigen Moment nicht verpassen
und das erscheinende Bild erfassen.

Dann wird das Schauen erst interessant,
das äußere Auge sieht weiterhin hinaus ins Land,
dem inneren Blick enthüllt sich indessen,
was vorher noch unsichtbar war gewesen.



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