An die Sonne

1.

Geh’ aus mein Herz in dieser Zeit
und such’ im Licht nach deiner Freud,
öffne den Schatten deiner Hüllen,
lass mit Sonnenliebe dich erfüllen

tränke deine Seele mit dem Geist der Sonne,
genieße in ihr des Lebens Wonne.
Den Tod kann niemand vermeiden,
doch keiner muss ihn erstarrend erleiden,
wer bis dahin sich entledigt seiner Güter,
kann an der Schwelle getrost begegnen dem Hüter,

der ihm, ohne Hüllen und Gepäck,
öffnet der Auferstehung lebendigen Weg.

2.

Du bist meine heilende Hand,
bewirkst meinen ausgeglichener Stand,
durch dich wandeln sich die Schatten,
die mich in ihrem kalten Griff hattten,

du bist mein lebendiges Licht,
das neue Wort, das in mir spricht,
du erlöst mich aus meiner zu engen Sicht
und hilfst mir zu innerem Gleichgewicht.

Du wandelst in Wahrheit die Lüge,
verhilfst dem Fließen des Lebens zum Siege,
du wandelst in Humus den Hochmut der Zeit
und machst uns bereit für die Ewigkeit,

du versöhnst mit meinen Feinden mich
und bringst Frieden meinem Ich,
du hilfst mir, dass ich mich in Demut übe
und erfüllst mich dem wärmendem Hauch deiner Liebe.