Die Welt des Wolfs

Die Schwelle


1

Ich weiß nicht mehr in der Zeit die Stelle,
wann ich überschritt die Schwelle,
die mich trennte von der anderen Welt,
die seither auch zu meiner zählt.

Wie im Märchen, so seltsam es erscheint,
sind zwei Welten in meiner Dimension vereint,
in beiden bin ich gern Zuhause
und kann gesund zwischen ihnen tauschen.

Es war mir lange gar nicht klar,
dass dies für andere eine Ausnahme war
und dachte, es wäre für jeden normal,
als Mensch zu haben diese Wahl.

Doch Bürger zu sein in zwei Gebieten,
die sich auch noch präsentieren recht verschieden,
dafür ist nicht jedermann gemacht,
das habe ich erst spät bedacht.

2

Tritt jemand ein in meinen Zauberwald,
so macht er meist schon an der Schwelle Halt,
denn was hier sich tummelt und wohnt,
ist doch schon etwas sehr ungewohnt.

Das kann ich gut verstehen, wenn ich meine Seiten baue
und dabei mit fremden Augen um mich schaue,
denn was entsteht, ist ganz entsprungen meiner Sicht,
so dass es leicht nur wenig anderen entspricht.

Wer sich sucht, der wird hier wenig fündig,
das sage ich ganz kurz und bündig,
denn es ist so weit weg vom gewohnten Ton,
dass wenige sagen, das kenne ich schon.

Wer jedoch dem Sinn der Seiten folgen will,
nur mit Neugier, heimlich und still,
der schaue gern wie durch ein Schlüsselloch herein,
in den von jenseits der Schwelle kommenden Widerschein.




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