Für Smartphones wird empfohlen, sie zum Lesen horizontal zu halten!

Die Welt des Wolfs

Psalm



Wer ist es, der von früh bis spät
mich begleitet und neben mir steht?
Ich spüre ihn, doch ohne ihn zu sehen,
er ist bei mir, will mit mir gehen.

Er ist kein Teil von mir, kein Spiegelbild,
wie einer, der mich denkt und der mich fühlt,
kein Zwilling, mir auch gar nicht gleich,
als wäre er aus einem anderen Reich.

Aus höchster Höhe, doch immer bereit,
scheint er zu kommen aus einer anderen Zeit
und geht zu dieser zugleich mit mir hin,
damit ich das sein kann, was ich bin.

Als erkenne er in mir mein Ideal,
führt er mich zu sich aus dem finsteren Tal,
in dessen Schatten ich mich verirre
und die Vision von mir verliere.

Er führt mich mit seinem Stecken, seinem Stab,
seit meiner Wiege, bis hin zum Grab,
er leitet mich auf dem rechten Pfad,
meine krummen Schritte macht er gerad'.

In seinem Schutz vollzieht sich mein Lauf,
wenn ich falle, richtet er mich wieder auf,
er ist mein Anfang und mein Ziel,
das er durch sich mir zeigen will.

Er ist, was ich werde,
noch umhüllt von der Erde,
aus seinem Licht kam ich herein,
bald werde ich wieder bei ihm sein.