Ein Baum

Ich stehe allein auf weiter Flur,
um mich habe ich die Ferne nur,
doch meinst du, ich müsste einsam sein,
dann lade ich dich zum tieferen Sehen ein.

Nach oben bin ich offen für des Lichtes Gaben,
unsichtbar sind meine Wurzeln, die nach unten graben,
in der Mitte zeige ich, wie die Erde mich nährt
und was der Himmel mir gewährt.

Zufrieden wachse ich in der Zeit
und bin zugleich für die Ewigkeit bereit,
schaust du auf mich wie in dein Spiegelbild,
dann siehst du in mir dein Ich enthüllt.

Inmitten von anderen verliert sich leicht das Gefühl
für das, was in dir wartet und wachsen will,
suche nicht nur in der Welt, ob etwas zu dir passt,
finde auch zu dem, was du in dir hast.

Lass dich von meinem Bild daran erinnern,
es wartet auf dich in deinem Innern
der kostbare und einzigartige Plan,
dass dein Ich zwischen unten und oben Mensch sein kann.