Die Welt des Wolfs

Mitte 1

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1.

Alles kreist um (s)eine Mitte,
darin liegt des Lebens Sitte,
auch wenn des Schicksals Rad,
Feind ist des Willens freier Tat,
dreht sich doch stets seine Sicht,
und wie es ist, so bleibt es nicht.

Es wandeln im Kreislauf der Zeit
sich auch die Ideen der Ewigkeit,
was gestern wirklich war,
ist heute nicht mehr wahr,
was heute erstrahlt​ im Lichterschein,
wird morgen graue Asche sein.

Vom Anfang bis zum Ende,
gilt das Prinzip der Wende,
nichts und niemand kann es halten,
Wandlung ist alles Werden und Walten,
wohin das Rad auch treibt,
die Mitte seiner Mitte bleibt.

Leben ist Werden und Vergehen,
stets im Verfall und im Entstehen,
im dauernden Kreislauf der Kräfte Spiel,
bleibt nur ihres Laufes Zentrum still;
such nicht des Glückes lockenden Schein,
was heute groß ist, wird morgen klein sein.

In der Mitte ist alles vereint,
was draußen vereinzelt erscheint,
vom Wind wird verweht,
was nicht in ihr besteht;
von den Speichen des Rads wird die Last getragen,
doch nur der Achse Spiel bewegt den Wagen.

2.

Im Widerstreit des Hin und Her
findest du die Mitte schwer,
erst wenn du kreisend dich bewegst,
dich rings um deine Achse regst,
fällt ihr zentraler Punkt dir auf,
in dem zur Ruhe kommt des Kreisens Lauf
und wo zugleich von diesem Ort
erneut die Drehung wieder beginnt -
so geht das Leben immer fort
während seine Zeit verrinnt.



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