Die Welt des Wolfs

Ich - 2





Ein Mensch, der fragte sich:
Wer bin eigentlich ich?
Derjenige, der vor mir im Spiegel steht?
Der in einem Leib durchs Leben geht?

Einer, der will, fühlt und denkt?
Der sich und andere lenkt?
Der nimmt und gibt?
Der sich lieben lässt und liebt?

Bin ich der, welcher handelt
und sich dabei wandelt?
Oder jener, der immer gleich reagiert
egal, was ihm passiert?

Es stellte dieser Mensch sich Frage um Frage
bis an seine letzten Tage,
und er sah, wie Jahr um Jahr,
er leiblich heran gewachsen war.

Als dieser Leib begann sich aufzulösen,
ist er zwar immer noch da gewesen,
doch  mit  dem, was sich ihm jetzt entzog,
konnte er sich nur noch identifizieren, wenn er log.

Da auch sein Verstand ihn schließlich verließ,
konnte er nicht weiter grübeln über jenes oder dies;
das war das beste, was ihm geschah,
denn jetzt konnte er endlich verstehen, wer er war.

Nicht dies, nicht das,
weder wie, noch was,
er schaute jetzt ganz einfach auf sich hin
als einer, der zu sich sagen konnte: Ich bin.




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