Die Welt des Wolfs

Zwei Arten des Denkens - 1




Das Denken wird durch den Verstand domestiziert
und wie ein Hund an der Leine geführt,
es geht entlang seine bekannte Strecke
von einem Winkel zur anderen Ecke.

Der Mensch, in dem es so denkt,
wird davon immer im Viereck gelenkt,
er kommt nicht heraus aus seinem Quartier
und nimmt das Leben wahr wie programmiert.

Doch könnte er sich auch die Freiheit schenken,
und unabhängig so wie ein Wolf denken,
sich befreien von dem Gängelband,
durch das ihn einspannt der Verstand.

Dann wäre sein Denken nicht mehr grau
es würde dann rot, gelb und blau,
in allen Farben schillernd und bunt,
niemals eckig, immer rund.

Wenn es so in einem Menschen denkt,
ist er nicht mehr eingeengt,
keine Mauern begrenzen seinen Horizont,
nichts läuft mehr ab so wie gewohnt.

War er vorher in dunklen Tälern drin,
segelt er jetzt übers lichte Meer dahin,
ohne Kompass und Steuerei,
offen ist sein Geist, lebendig und frei.

Der Wolf, in seinem freien Denken,
lässt sich von keiner Gewohnheit lenken,
doch er verliert sich auch nicht im Verkehr,
denn er kennt die Mitte, zu der er gehört.

Bleibe nicht nur ängstlich an der Leine,
gestatte auch dem Wolf in dir das seine,
gehe nicht nur auf alten Gleisen,
lass deines Geistes Kind frei reisen.



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